Unsere Philosophie

Training der FührarbeitWie bilden wir aus?

Alle Hunde leben mit engem Familienanschluss mit uns im Haus. So bekommen alle zukünftigen Führhunde genau die Aufmerksamkeit und die intensive Betreuung die nötig ist, um sie auf ihre Aufgaben bestens vorzubereiten. 

Wichtig ist uns vor allem, vor oder zumindest sehr frühzeitig während der Ausbildung bereits "den Menschen zum Hund" und sein Umfeld zu kennen. Eine "allgemeine Ausbildung zum Führhund" gibt es nämlich nach unserer Auffassung nicht. Hier geht es immer um das Team aus Hund und Mensch und ggf. auch spezielle Anforderungen, die aus dem wohnlichen oder familiären Umfeld resultieren. Deswegen möchten wir den zukünftigen Hundehalter möglichst schon vor dem Beginn der Hundeausbildung kennen lernen und zu Hause besuchen. Hier machen wir uns ein Bild davon, auf welche Besonderheiten wir in der Ausbildung wert legen müssen.

Die Auswahl der Hunde

Eigentlich kann jeder Hund, der nicht viel kleiner als 55 cm oder viel größer als 65 cm ist, zum Blindenführhund ausgebildet werden, wenn seine inneren Qualitäten stimmen. Diese sind nicht zwingend an bestimmte Rassen gebunden, sodass wir uns nicht ausschließlich auf die gebräuchlichen Rassen festlegen möchten.

Die zur Führarbeit geeigneten Hunde sind ruhig, sicher und nervenstark, haben genug Temperament um arbeiten zu wollen, sind gleichzeitig jedoch sehr regelbar. 

Das wichtigste jedoch ist, dass sie vom Wesen her zu ihrem Halter passen - daher wollen wir unsere Kunden normalerweise vor der Auswahl des Hundes kennen lernen. Nur dann kann der beste Hunde ausgewählt werden, mit dem es für beide möglich ist, sich optimal zu ergänzen und ein Führhunde-Leben lang aufeinander zu verlassen.

Gelegentlich kommt es auch vor, das uns ein absoluter Spitzenhund angeboten wird, den man einfach nicht ablehnen kann, obwohl gerade kein potentieller Halter dafür sofort verfügbar ist. Es ist in der Regel aber sehr leicht, für diese Top-Hunde einen geeigneten Halter zu finden.  

Es klappt nur als Team!

Ein Blindenführhund ist einerseits ein sehr nützliches Hilfsmittel für sehbehinderte Menschen, das die Teilnahme an einem weitgehend normalen Leben deutlich erleichtert, viel Mobilität verleiht und oft auch die lang ersehnte Selbständigkeit ermöglicht. Andererseits muss immer auch bedacht werden, dass der Blindenführhund in erster Linie auch ein Hund ist, der die ihm eigenen Bedürfnisse hat, die befriedigt werden müssen. Nur so kann er auch im Geschirr optimale Arbeit leisten.

Auch Führarbeit im Geschirr ist, wie jede Arbeit mit Hunden, eine Teamarbeit zwischen dem Hund und seinem Hundeführer - in diesem speziellen Fall zwischen dem Führhund und dem Sehbehinderten. Ein Mensch-Hund-Team kann jedoch immer nur dann optimal arbeiten, wenn der Mensch in diesem Team der Chef ist. Der Führhundhalter muss in der Lage sein, seinem Hund durch konsequentes und klares Verhalten zu vermitteln, wer der Chef im Team ist und was gerade zu tun ist. Dazu gehört ein gesundes Selbstbewusstsein, ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung und noch vieles mehr.

Blinden-Führhunde-Ausbildung ist also eigentlich keine vollständige Beschreibung für das, was wir tun. Auch auf den Menschen in dem o.g. Team kommt einiges an Lernarbeit und Training zu. Erfahrung mit Hunden - vielleicht aus der eigenen Familie - ist zwar von Vorteil, aber keine zwingende Grundvoraussetzung. 

Wie läuft die Ausbildung ab?

Wenn wir uns mit Ihnen einig sind, dass wir das "Projekt Blindenführhund" gemeinsam angehen wollen, werden wir mit Ihrer Krankenkasse verhandeln und hoffentlich sehr bald eine Zusage für die Kostenübernahme erhalten. 

Nun geht es rasant weiter. Ein geeigneter Hund, der unserer beider Vorstellungen entspricht, wird beschafft und ausgebildet. Das dauert in der Regel ca. 9 Monate. 

Schon kurz nachdem wir einen Hund ausgewählt habe, werden Sie diesen kennen lernen. Und auch während der Ausbildung werden wir uns regelmäßig in der Konstellation Trainer/Hund/Hundeführer treffen, damit sich das neue Team schon kennt, bevor es zur eigentlichen Einarbeitung geht. 

Der Einarbeitungslehrgang dauert in der Regel ca. 3 Wochen. Wir möchten uns hier jedoch nicht auf den Tag genau festlegen, da jedes Team individuell geschult und betreut wird. Der Lehrgang dauert eben so lange, bis das neue Gespann optimal auf das weitere Zusammenleben vorbereitet ist. Der Lehrgang schließt mit der sog. "Gespannprüfung" ab. Hier wird das Führhunde-Team u.a. auf den sicheren Umgang im Straßenverkehr geprüft - aber keine Angst, wer gut vorbereitet ist, besteht jede Prüfung!

Natürlich stehen wir Ihnen und Ihrem Hund auch nach der Übergabe des Hundes jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.